Der Vorschlag von Bundesgesundheitsministerin Warken (CDU), Patienten vor einem Facharztbesuch immer zuerst den Hausarzt abklappern zu lassen, ist vollkommen realitätsblind.

Allein in Niedersachsen fehlen laut Ärzteblatt 550 Hausärzte – Tendenz steigend. Was Warken sich vorstellt, wäre also schon personell gar nicht umsetzbar. Und wer aufgrund des Ärztemangels keinen Termin bei einem Hausarzt ergattern kann, der hat dann einfach Pech gehabt?

Ist das jetzt der neue Politikstil im Kabinett Merz, dass man allgemein bekannte Realitäten einfach nicht mehr zur Kenntnis nimmt? Schon heute kümmert sich ein Hausarzt in Niedersachsen um rund 1.356 Patienten, sagt das Statistische Bundesamt. Wenn die Ministerin wirklich helfen will, sollte sie mehr qualitativ hochwertige Medizinstudienplätze für angehende Ärzte einplanen – und damit den Ärztemangel an der Wurzel bekämpfen.

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