„Meine Zukunft Pflege“, „Komm.Care“, „Pflegenachbarn“, „Care4Future“: Das sind nur einige der blumigen Titel von Regierungsprogrammen, mit denen angeblich der Fachkräftemangel in der Pflege bekämpft werden soll. Effekt? Ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Ja, Niedersachsen liegt hauchzart über dem Bundesdurchschnitt, was die Entwicklung der Azubi-Zahlen angeht. Fakt ist aber, was der Pflegereport der DAK-Gesundheit herausgefunden hat:
Der Pflegereport der DAK-Gesundheit zeigt laut einem Bericht des Ärzteblatts „alarmierende“ Entwicklungen in Niedersachsen: Innerhalb der nächsten zehn Jahre wird über ein Fünftel der Pflegekräfte in Rente gehen, während gleichzeitig die Zahl der Pflegebedürftigen weiter stark steigt. Besonders der bevorstehende Renteneintritt der Babyboomer-Generation wird die Personalnot in der Pflege deutlich verschärfen.
Wissenschaftler prognostizieren, dass der Ersatzbedarf landesweit bei 22,1 % liegt – höher als im bundesweiten Durchschnitt. Der Bericht führt aus, dass der demografische Wandel die ohnehin angespannte Personalsituation weiter verkomplizieren wird. Trotz bisheriger politischer Versprechen ist weder eine spürbare Entlastung der Pflegenden noch eine effektive Strategie zur Bewältigung dieser Herausforderungen in Sicht.
Liest man die Antwort der rot-grünen Landesregierung auf meine Anfrage, wie sie dieser Entwicklung begegnen will, folgt ein Phraseninferno, bei dem der Eindruck entsteht, als würden in Niedersachsens Pflegelandschaft Milch und Honig fließen. Wir wissen. Das Gegenteil ist der Fall.
Ich kann Ihnen auch nach dieser Anfrage bestätigen: Der Pflege-Tsunami rollt ungebremst auf uns zu und die Regierung hat keinen, aber auch wirkliche keinen blassen Schimmer, wie sie den Tatsachen etwas entgegenstellen soll.