Auf der Sitzung des Bundesrats in Berlin am letzten Freitag forderte Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi eine Abkehr der Zwei-Klassen-Medizin. Gerechtigkeit bei der Terminvergabe dürfe kein Privileg sein. Die Kluft zwischen privat und gesetzlich Versicherten dürfe nicht weiter wachsen.
Dazu MUDr. PhDr. / Univ. Prag Jozef Rakicky, Abgeordneter (fraktionslos) der WerteUnion im Niedersächsischen Landtag:
„Gesundheitsminister Philippi behauptet, dass Ärzte bei der Terminvergabe die Privatversicherten bevorzugen und dass die gesetzlich versicherten Patienten daher später und somit schlechter medizinisch versorgt werden. Als Arzt, der lange Jahre sowohl stationär als auch ambulant Patienten betreut hat, wundere ich mich über solche spalterischen Äußerungen. Denn im Allgemeinen – und das entspricht auch meiner eigenen über 40-jährigen Erfahrung im Gesundheitssystem – werden die Privatversicherten bei der ambulanten medizinischen Versorgung eben nicht bevorzugt, auch wenn man natürlich Einzelfälle nicht ausschließen kann. Jetzt à la Robin Hood nach Gerechtigkeit zu rufen und über das SPD-Megafon gegen eigene Kollegen den Vorwurf zu erheben, aus Geldgier aktiv eine Zwei-Klassen-Medizin zu betreiben, ist des Berufsstandes nicht würdig und offensichtlich dem tobenden Wahlkampf geschuldet. Bleiben Sie bitte auf dem Teppich, Herr Kollege Philippi – nicht Parteiinteressen und billige Effekthascherei vor der Bundestagswahl, sondern Verpflichtung zur Wahrheit und zur kollegialen Ethik sollte Ihre Handlung bestimmen.“