++ Todesfalle Krankenhaus? ++

Durch Kleine Anfragen bekommt man hin und wieder Dinge heraus, die man kaum vermutet hätte. So geschehen bei meiner letzten Anfrage (Drs. 19/6117) zum Thema „Todesfälle nach Behandlungsfehlern in Niedersachsen“. Aus der Antwort der Landesregierung geht hervor, dass zwischen 2017 und 2023 exakt 35 Menschen an ärztlichen Behandlungsfehlern gestorben sind.

Ebenfalls aufschlussreich: Sogenannte „Never Events“ – also Fehler, die eigentlich ’niemals‘ passieren sollten, wie etwa das Vertauschen von Patienten oder das Vergessen von Operationsbesteck im Körper – geschahen alles andere als ’nie“. Um genau zu sein: 78 (!) solcher Fehler passierten im oben genannten Zeitraum von 7 Jahren.

Sie geschahen, obwohl man – wie die Landesregierung erklärt – bereits „verschiedene Maßnahmen ergriffen“ hat, „um die Prävention von Behandlungsfehlern in den niedersächsischen Krankenhäusern zu verbessern“. Bislang haben solche Maßnahmen wohl noch immer nicht den erhofften Erfolg gehabt.

In Niedersachsen wurden im Jahr 2023 insgesamt 1.136 Fälle von möglichem Fehlverhalten untersucht. In 255 Fällen (22,4%) wurde am Ende tatsächlich ein Schaden aufgrund eines Behandlungsfehlers festgestellt. Eine erschreckend hohe Zahl, die bei Patienten ein mulmiges Gefühl hinterlassen dürfte.

Die Ursachen für die Problematik darf man in der chronischen Überlastung der Ärzte, der enormen Bürokratie und dem Nachwuchsmangel suchen, denn Fehler passieren vor allem dann, wenn Ärzte keine Zeit mehr haben, um sich gründlich um Patienten zu kümmern. In der Medizin gilt mehr als irgendwo sonst: Wenn Du keine Zeit hast, beeile dich nicht!

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